11. November 2022

Exkursion zur documenta 15 nach Kassel

Die Kunst ist nur ein Weg, nicht das Ziel. (Rainer Maria Rilke)

Am Morgen des 02. September begann für Frau Gertsen und neun Schüler*innen des 11. und 12. Jahrgangs der Weg nach Kassel, um die documenta 15 zu erkunden. 

In der ganzen Stadt verteilt gab es Hallen und Ausstellungsstücke, in denen sich neue Welten zeigten. Ein Künstler*innenkollektiv aus Jakarta hatte der documenta die Werte und Ideen von "lumbung" (indonesischer Begriff für eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune) zugrunde gelegt. Für die Ausstellung wurden überwiegend Künstlergruppen eingeladen, die gemeinsam ihren Ausstellungsbeitrag entwickelten. Auch das Publikum wurde immer wieder zur Teilnahme an der Ausstellung und zur Interaktion angeregt, z.B. mit neu entwickelten Spielen und thematischen Rundgängen. 
Bereits der Kassler Hauptbahnhof - wie sollte es anders sein - empfing uns mit Kunst. Schnelle Zeichnungen, ergänzt durch pointierte Kommentare zu aktuellen Themen des rumänischen Künstlers Dan Perjovschi, befanden sich auf dem Boden des Vorplatzes.
Als Gruppe machten wir uns auf den Weg, verschiedene Ausstellungsorte zunächst in der Innenstadt (Fridericianum, documenta Halle, Karlswiese) danach an der Fulda (Bootsverleih Ahoi) zu sehen. An einem Standort angelangt, hatte jede und jeder Zeit, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihn nun umgab. Selten waren alle pünktlich zurück. Denn es gab viel zu entdecken. 
 

Auf dem Vorplatz der Fridericianums begegneten wir der Frage: „Wo ist Kunst?“. Dabei ist die Frage doch eher: „Wo ist Kunst nicht?“ Die Straßen, die wir entlangliefen, die Gebäude, die wir betraten, den blauen Linien, denen wir auf der Straße folgten, die uns zu versteckten Orten in Kassel führten. Nirgends war sie zu übersehen. Überall und doch einzigartig. Und wie faszinierend, merkte man an der Zeit, die wir an den jeweiligen Stationen verbrachten. 

Angefüllt mit neuen Eindrücken und Erfahrungen schliefen wir in der Turnhalle des Engelsburg-Gymnasiums, in dem wir zu Gast sein durften.

 

Am nächsten Tag wurde ein weiterer Ortsteil Kassels mit dem schönen Namen Bettenhausen angesteuert. Und wieder sahen wir, diesmal in dem ehemaligen Hallenbad Ost, der Kirche St. Kunigundis und einer alten Maschinenfabrik, neue Bilder, Plastiken, Videos, Geschichten und Abenteuer. Skurril, abgefahren, schön, aussagekräftig, bunt, ergreifend. 
Und obwohl die zwei Tage, so gut es ging, genutzt wurden, blieb doch ein Teil der Ausstellung ungesehen.  

Wir Schüler*innen bedanken uns ganz herzlich beim Elisabeth-Gymnasium und vor allem bei Frau Gertsen, dass uns diese Reise ermöglicht wurde. Wir alle konnten am Abend des 03. Septembers, angefüllt mit Inspiration, neuen Eindrücken und Bekanntschaften zurückreisen und unsere Gedanken darum kreisen lassen, ob wir einen Weg gegangen sind oder das Ziel erreicht haben. 

Selma Nebert